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    Dekanatsjugendreferent Wilfried Rumpf geht in den Ruhestand

    Netzwerker im Dienste der Jugend

    H. WiegersAuch wenn er nun in den Ruhestand geht, hört für Dekanatsjugendreferent das Engagement für die Jugend, die Kirche und sein geliebtes Rheinhessen noch lange nicht auf.

    Am 1. Mai 2022 geht der Dekanatsjugendreferent im Dekanat Ingelheim-Oppenheim Wilfried Rumpf in den Ruhestand. Das Engagement des 65-jährigen für die Jugend, die Kirche und sein geliebtes Rheinhessen hört jedoch für den noch immer sehr kreativen Undenheimer noch lange nicht auf.

    Es dürften wohl einige Tausend rheinhessische Kinder und Jugendliche sein, die im Laufe von über drei Jahrzehnten an Freizeiten teilgenommen haben, die von ihm organisiert und veranstaltet worden sind. Viele kennen ihn also: den diplomierten Gemeindepädagogen und Sozialarbeiter Wilfried Rumpf, der 1985 seine Arbeit als Dekanatsjugendreferent im Evangelischen Dekanat Oppenheim seine Arbeit aufnahm und nun, zum 1. Mai 2022 als Dekanatsjugendreferent im fusionierten Dekanat Ingelheim-Oppenheim in den Ruhestand geht. Das Engagement des 65-jährigen für die Jugend, die Kirche und sein geliebtes Rheinhessen hört jedoch für den noch immer sehr kreativen Undenheimer noch lange nicht auf.

     

    „Ich wollte gern wieder auf’s Land“

    An sein Bewerbungsgespräch für die Stelle des Dekanatsjugendreferenten im Dekanat Oppenheim im Jahr 1984 erinnert sich der gebürtige Nordhesse noch heute gerne. Schmunzelnd erzählt er, dass es in der Weinprobierstube der Niersteiner Winzergenossenschaft bei einem Glas guten Rheinhessenwein stattfand, weil der damalige Präses des Evangelischen Dekanats Oppenheim Direktor der Winzergenossenschaft war. „Nach ersten beruflichen Erfahrungen in Darmstadt wollte ich gern wieder auf’s Land“, berichtet der gesellige Pädagoge, den man selten ohne eine Melodie auf den Lippen erlebt. „Die Leute waren nett. Sie entsprachen meinem Naturell.“

     

    Sein Ziel: „Jugendorientierte kirchliche Kinder- und Jugendarbeit“

    In seiner neuen beruflichen Heimat fand er, wie er sagt, ein „Geschenk“ vor: den Arbeitskreis Freizeiten in der Evangelischen Jugend des Dekanats Oppenheim (kurz: AkF). Zusammen mit dem CVJM Nierstein und dem Kindergottesdienst-Helferkreis gehörte dieser mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Teamern zu den Säulen, auf denen für die nächsten Jahre die Kinder- und Jugendarbeit im Oppenheimer Dekanat ruhte oder sagen wir besser: sich fortentwickelte.  Denn 1987 gelang – unter maßgeblicher Mitarbeit des Dekanatsjugendreferenten Rumpf – die Übernahme des Jugendhauses Oppenheim in die Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Oppenheim. Damit war Rumpf einem seiner Ziele einen Schritt nähergekommen: einer an den Jugendlichen orientierten Kinder- und Jugendarbeit, die über die bestehende kirchliche Arbeit in den Gemeinden und dem Dekanat hinaus auch die Jugendlichen in den Blick nahm, die in den traditionellen Angeboten kein Zuhause hatten. Das ist Rumpf bis heute wichtig, „dass Kirche auch für die Jugendlichen da ist, die sich nicht originär zur Kirche und christlichem Glauben bekennen.“  Deshalb ist auch im Jahr 2022 für den Pädagogen das Oppenheimer Jugendhaus mit seinem umfangreichen Angebot zukunftsweisend, „denn hier sind wir nahe an den Jugendlichen. Gerade in diesen Zeiten müssen wir das sein. Die Jugendlichen brauchen uns.“

     

    Kurz entschlossen Gemeindepädagogik studiert

    Er selbst ist, wie Wilfried Rumpf sagt, in einem volkskirchlich geprägten Elternhaus aufgewachsen, erlebte in der eigenen Gemeinde eine gute Kinder- und Jugendarbeit, entschied sich aber zunächst für einen handwerklichen Beruf, die Ausbildung zum Radio-Fernsehtechniker, erwarb die Fachoberschulreife in Marburg, stellte sich dann aber – obwohl ihm sein Beruf Spaß machte – die Frage, ob er in seinem Leben noch etwas anderes, sinnvolleres machen könnte, und schrieb sich kurzentschlossen an der Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt für ein Studium der Gemeindepädagogik ein. „Ich habe die kirchliche Jugendarbeit“, so erinnert sich Rumpf heute, „als Berufung angesehen und dann auch in meinem Studium das gefunden, wonach ich gefragt habe.“

     

    Kritisch gegenüber jedweder Obrigkeit

    Sein Vater hatte ihm eine kritische Haltung gegen jedwede „Obrigkeit“ mit auf den Lebensweg gegeben und diese Grundhaltung fand der angehende Pädagoge auch im Protestantismus wieder. Und so war es nicht immer bequem, mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch seine Begeisterungsfähigkeit und Energie führten dazu, dass der Pädagoge nicht nur Jahr für Jahr über die JuLeiCa-Ausbildung Teamer-Nachwuchs für die Gemeinden und die Mitarbeitergruppen im Dekanat gewinnen konnte, er hob auch so manch‘ ungewöhnliches Projekt wie die Kooperation zwischen kirchlicher Jugendarbeit und Schule, die „SchuLeiCa“ aus der Taufe oder setzte den Jugendgarten an der Selz oder das auch im fusionierten Dekanat Ingelheim-Oppenheim begeistert aufgenommene „Konfi-Adventure“ rund um die Oppenheimer Landskrone konsequent in die Praxis um. Die Selbstvertretung und Mitbestimmung der Jugendlichen bei den Projekten und im Dekanat lag ihm besonders am Herzen. So entwickelte sich eine ausgeprägte Zusammenarbeit mit der Jugendvertretung im Dekanat und den Mitarbeiterkreisen, besonders dem Arbeitskreis Freizeiten.

     

    Großes Netzwerk (jugend-)politischer Kontakte geknüpft

    Dazu kam die jahrzehntelange Mitarbeit in zahlreichen Gremien wie der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Rheinhessen und Nassau, der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Rheinland-Pfalz oder dem Landesjugendring Rheinland-Pfalz. Rumpf konnte sich ein umfangreiches Netzwerk von (jugend-)politischen Kontakten aufbauen. Und davon profitierte auch seine pädagogische Arbeit vor Ort im Dekanat.  So entstand z. B. das Projekt „Jugend trifft Politik“, das bis heute große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zieht.

     

    Keine Langeweile im Ruhestand

    Den Ruhestand vor Augen weiß der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne und seit kurzem Großvater einer Enkelin, dass ihm die Freizeitenarbeit mit Wandern, Ski- und Kanufahren sowie der Umgang mit den Jugendlichen fehlen wird. Angesichts der Vielzahl seiner Hobbies und ehrenamtlichen Engagements – Wilfried Rumpf ist stolzer Besitzer eines Traktor-Oldtimers, fotografiert und reist gerne und hat erst vor kurzem das Ehrenamt des Kirchenvorstandsvorsitzenden in seiner Gemeinde übernommen – weiß man jetzt schon, dass es dem Pädagogen zukünftig kaum langweilig werden wird. "Das Reich Gottes auf Erden vorwegnehmen, so der Auftrag Jesu an uns Christen" erklärt Rumpf, "bleibt weiter für mich Auftrag und Ziel, auch im Ruhestand und gerade auch in dieser Zeit des Krieges in der Ukraine und den Auswirkungen der Pandemie."

    Wilfried Rumpf wird am 23. April 17.00 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der Evangelischen Kirche in Nierstein-Schwabsburg in den Ruhestand verabschiedet

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